Freitag, 3. Oktober 2014

Was lange währt...

... wird endlich wieder... ein Blogeintrag: 

Eines Abends macht A B einen Vorschlag: "Wir sollten wieder einmal vogelkolonien!" 
B antwortet enthusiasmiert: "Jaaaaaaa, das ist richtig." 
Aus diesem konkreten Vorhaben ist einmal lange Zeit... gar nix passiert. 
Dann überschlagen sich die Ereignisse. B fragt A: "Weißt du eigentlich noch das Passwort?" 
A antwortet entgeistert: "Ähm, nein, du?!" 
Dann ist einmal lange Zeit... gar nix passiert. 
Dann folgt ein schwungvoller Anlauf. A testet B: "Sag einmal, weißt du, wo man sich da jetzt anmeldet? Das schaut ja alles ganz anders aus." 

Offensichtlich haben wir es geschafft. Jetzt sind wir aber müde und haben keine Kraft mehr, etwas Sinnstiftendes über ausgebüxte Stiere oder ähnliches zu verfassen. 

Wir haben nur folgende Take-Home-Message für unsere Leserschaft: 2 Jahre sind wie im Flug um. Huch! 

PS: Tiere sind komisch. Sie büxen nicht mehr aus, verbringen keine Shopping-Nachmittage mehr in Tiroler Sportgeschäften. Nur eine Meise hat sich heute an unser Fliegengitter verirrt. Wir singen jetzt alle gemeinsam: Der Typ hat ne Meise, aber Rückenwind. Input Ende. 

Sonntag, 9. September 2012

Als die Tiere den Wald verließen


Unser Herrgott hat bekanntlich einen großen Tiergarten. Die Vogelkolonie war in den Sommermonaten recht umtriebig und zog durch die Lande der k.&k. Erbmonarchie, um dem diplomatischen Austausch mit anderen schrägen Vögeln nachzugehen. Eine Konferenz der Tiere, bzw. Vogelkolonien, bei dem sie alle vogerltanzten, als ob es kein Morgen gäbe.


Vorherrschendes Thema bei den diplomatischen Sondierungsgesprächen war freilich "die Krise". Schließlich und endlich waren die Hinweise darauf ubiquitär, und bei einer ausführlichen Bestandsaufnahme zeigten sich die unterschiedlichsten Verhaltensmuster.

Die erste Gruppe schien recht defensiv und hilflos:

So manche Zeitgenossen...

... fühlten sich offenbar in die Ecke gedrängt.

Andere standen mit dem Rücken zur Wand.

Wiederum andere hingen in der Luft.

Manch einer musste verzweifelt erkennen, dass die fetten Jahre vorbei waren.

Verloren in der Gegend zu stehen und zu schauen, wie es bergab ging...

... auch das war ein Verhaltensmuster, das uns alarmierte.

Eine weitere Gruppe konnten wir als der introvertierten Bewältigungsstrategien zugehörig identifizieren:

Etwa der biedermeierliche Rückzug in die eigenen vier Wände (oder bekam ihm der Discobesuch mit drei Bieren nicht gut?)

Oder die Aussage "none of my business - mine is Christmas", gepaart mit dem Verzicht auf "sponsoring" als "part of the game" [A. aus der Vogelkolonie konstatiert, dass die Grenze der Subtilität hier bereits überschritten wurde]

Während einige baden gingen und ihnen das Wasser bis zum Hals stand...

... tauchten andere bereits ab.

Dann gab es welche, die sich aus dem Staub machten und alles einfach stehen und liegen ließen - stellt sich die Frage: wurden sie verscheucht?

Einige wandten angewidert ihren Blick ab...

... oder zeigten uns einfach ihre Hinterteile.

In extremo beobachteten wir diesen Reaktionstyp bei einem schon länger schwächelnden Zeitgenossen: er stellte sich tot und erschien nicht zum Termin.

Eine dritte Gruppe präsentierte durchaus gefinkelte Bewältigungsstrategien:

So wanden und verbogen sich einige, um doch weiter am Futternapf naschen zu können.

Andere ergingen sich in heftigen Verteilungskämpfen.

So mancher hatte das Holz nicht mehr vor der Hütte...

... und knabberten am Holz der "Hütte Alpe Adria".

Der eine oder andere plusterte und schmetterte sein Leid in die Welt.

Und während wieder andere einfach nur bockten (statt zu bloggen)...

... gab es auch etliche, die sich sehr volksnah zeigten.

Schließlich nahm so manches Tier die Beine in die Hand...

... und seilte sich ab.

Leider - und auf die Gefahr hinauf, uns zu wiederholen - ist es in einer Krise allerdings auch schon fast "part of the game", dass einige in die Grauzone zur Kriminalität abrutschen.

Es bleibt zu befürchten, dass etliche vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sahen...

... um dann im Dschungel der Unschuldsvermutungen zu verschwinden, denn sie waren zu schön, zu seidigglatt, zu stark beobachtet, und sowieso viel zu unschuldig.

Und wie die Fische vom Kopf weg stinken, wurden diese hier zu schwarzen Schafen.

Schließlich streckte ein Einzelner bei der erdrückenden Beweislast die Patschen...

... und traf sich mit anderen hinter Gittern wieder.

Doch was war der Grund für diese Krise?

Bereits in der Präambel hielt das Gipfeltreffen der Vogelkolonien fest, dass  die geschätzten öffentlich-rechtlichen Nachrichten auf dem Gebiet der "klassischen Tiergeschichte" stark nachgelassen haben und uns momentan nur selten mit berührenden Begebenheiten erlebnisorientierter (DD ausge"büxter") Tiere versorgen. Es wurde ein Paradigmenwechsel festgestellt; es scheint, dass die Berichterstattung ein wenig zu sehr auf eine Spezies eingeengt wurde. Sofort wurde ein Untersuchungsausschuss einberufen, um - falls die geneigten Leser nun fragen: "Wos woa sei Leistung?" - ja was eigentlich? Die Vogelkolonie wird in Kürze berichten.

Sonntag, 27. Mai 2012

Wer will mich?

(Während A. noch ein wenig versonnen ihren Amselträumen nacheilt, die sie in eine von der Musik russischer Komponisten inspirierte Phantasiewelt entführten, in der sie eine wunderschöne Blume ist und andere für sie Nüsse knacken - wohlgemerkt, in Uniformen, in denen es den armen Männern des Balletts wohl auf Dauer die Nüsse knackt - schleicht sich hier auf leisen Pfoten das "Peter und der Wolf"- Thema herein.)

(Es dauert noch ein wenig, A. und B. müssen einander gerade einige Geständnisse hinsichtlich ihrer kindlichen Fernsehrezeption in den späten 80er-Jahren machen und schlussfolgern empört: "Die löschen unsere Kindheit auf Youtube aus: Enrico weg, Edith Klinger nur noch als Persiflage, und Am-Dam-Des lediglich fragmentär online...")

Nun ja, vielleicht sollten wir auch einmal anfangen.

"Herzlich willkommen, meine Damen und Herren, zu einer weiteren Ausgabe von "Wer will mich?". Und so wie jede Woche hamma wieder ein paar sooo liebenswürdige Viecherl da, die auf einen neuen Besitzer warten. Aber zuerst möchten wir Ihnen noch ein paar rührende Geschichten erzählen, die bei uns in der Redaktion eingelangt sind. Fuchs Poldi - wir haben berichtet - hat ein neues Zuhause und eine Gefährtin gefunden.Und auch aus Oberösterreich haben uns ganz erfreuliche Nachrichten erreicht: Ein armes kleines Hunderl konnte gerettet werden, während im benachbarten Salzburg ein großartiges Hunderl am Höhepunkt seiner Laufbahn angekommen ist. Sogar aus der fernen Ukraine haben wir gehört, dass es immer wieder so liebe Menschen gibt, die sich für Tiere einsetzen, auch wenn es nur ein armes Fischerl [sic!] ist. Danke. Danke. Danke."

Aber einen wirklich großen Fisch hatte jemand anderer an der Angel. Die Vogelkolonie sagt: Danke, dass der Vater seinen Kindern einen TiefkühlFISCH (Polardorsch mit Basilikumkruste - iss was G'scheits) und kein Fischstäbchen  an die Angel hängte, auch wenn er für diese pädagogisch wertvolle Feldstudie vor Gericht muss. (A. sinniert in der Zwischenzeit, dass in Marketing-Kreisen davon gesprochen wird, dass der Köder dem Fisch schmecken muss, und fragt sich, ob dieser Ansatz wirklich gut sei, während hingegen B. in Adoleszenzerinnerungen an Stermanns und Grissemanns "Wurm-fort-Satz" schwelgt: "Schnappt der Fisch den Wurm vom Köder -- ist am Köder ebendort, der Wurm -- der vorher da war - fort.")

"Aber nun zu den armen, zu den wirklich armen Viecherln, die noch auf ein gutes Platzerl warten. (Anmerkung der Vogelkolonie: Es geht nix über das Diminutiverl.) Da hätt' ma amal den Ivan. Der Ivan is wirklich eine Seele von einem Rindviecherl. Er ist ein bisserl verstört, drum versteckt er sich gerne. Deshalb braucht er ein wirklich gutes Platzerl, wo jemand wirklich die Zeit hat, ihn den ganzen Tag beim Verstecken Spielen zu suchen. Der Vorbesitzer hat uns nämlich erklärt, "dem Ivan sei Versteckspü schau' i ma ned länga an". 

Die Vogelkolonie möchte an dieser Stelle zu bedenken geben, dass das Land Tirol Ersatzzahlungen für gerissenes Weidevieh leistet. Liegt hier etwa ein Fall von (landes)grenzüberschreitendem Förderungsbetrug vor? Desweiteren sei ins Gedächtnis gerufen, dass der "Carbon Footprint" eines "Rindviecherls" nicht unerheblich ist - vielleicht weidet "Ivan" ja längst auf dem Plateau von Mato Grosso do Sul? Einer Metastudie bedarf möglicherweise die Tatsache, dass sich Episoden entlaufener Kühe rezent häufen. Als Last- und Fleischtier domestiziert, als "Klimakiller" gebrandmarkt - wen wundert es, wenn die "armen Viecherln" abhauen???

"Einen fürsorglichen neuen Besitzer suchen die aufgeweckten Pferterln Sabrina und Amadeus, Beauty, Fury, Jolly Jumper, Iltschi, Appledash und Rainbow Jack. Bitte, die können nur gemeinsam abgegeben werden. Und zum Schluss haben wir da auch noch ein paar Raupen abzugeben. Die müssen zwar immer gut gefüttert werden, sind aber ganz zutraulich und fressen die, äh, aus der Hand, die sie füttert..."

Montag, 14. Mai 2012

Hirschtracking 2.0

Eine Kurzabhandlung über den Hirsch, mobile Dienste und gehörnte Zeitgenossen im Web.

Während die Vogelkolonie ja grundsätzlich den neuen Medien aufgeschlossen (A.) bzw. nicht völlig verschlossen (B.) ist, kann selbiges keineswegs von allen animalischen Zeitgenossen behauptet werden. Auf der anderen Seite ist das nicht weiter verwunderlich, schließlich konnte noch kein passendes Übertragungsprotokoll für "Röhren", "Bellen" usw. gefunden werden (vielleicht mit IPv16 oder so). Und freilich sind standortbezogene Dienste bei Zugvögeln spektakulärer (etwa bei Störchen: "Ägypten - finde lokale Wasserläufe"), dennoch konnte B. aus der Vogelkolonie einige mediale Kleinode finden. Eine detaillierte Recherche in den Kinematheken dieser Welt steht freilich noch aus - wird wohl mal ein Sabbatical...

So erreichte die Vogelkolonie die Nachricht, dass ausgewählte Hirsche im schönen Niederösterreich "geo-tagged" wurden. B. aus der Vogelkolonie, der ja wahrlich einen "Geo-Vogel" hat, ist davon hellauf begeistert, wenngleich die Vorstellung, die Nationalparkwächter bekämen SMS mit dem Inhalt "Berti 48,159643 16,558983", ein wenig für Erheiterung sorgt. Hier ortet B. ein gewaltiges Potential für die Gewinnung und Veredelung bislang unbeachteter Geodaten, bis hin zu einem vollständigen Aktivitätsprofil (Beispiel-SMS-Text: "Berti 21:43 48,159643 16,558983, thirsty" --- "Berti 21:44 48,159638 16,558949, Lobau water dilicious" --- "Berti 21:48 48,162293 16,556186, horny" ...) Soziale Medien hätten hier eine Freude: "Berti wurde hier mit Hansi markiert: Mühlleitner Furt. Fightin' for Schatzkweline - SchatzkwiHirschkuh und SchauntalKuh09 gefällt das" --- "#dearfight: Hansi defeated" usw.; der gläserne Hirsch wäre nicht mehr weit.

B. aus der Vogelkolonie, ein anerkannter Experte auf diesem Gebiet, der seine grauen Zellen gerne in ebenso grauer Literatur verewigt, warnt jedoch auch vor den Nebenwirkungen dieses Trends: Hirsche könnten - wieder befreundet - die Ortsangaben in wahre multi-stage Geocaches verwandeln: 

  • "Gehe zu 48,181624 16,484946 - nimm den Buchstaben, der im Namen des Gewässers doppelt vorkommt, suche seinen Platz im Alphabet, bilde dessen Ziffernsumme; sie sei fortan A. 
  • Hansi findest du bei 4A,1AA461 16,52954A - äsend. Zähle die Buchstaben des zweiten Wortes der zweiten Zeile auf der Gedenktafel, ihre Zahl sein B. 
  • Gehe dann zu 4A,1633AB 16,546ABA - dort findest du Berti - gamsig...

Nix für geographische Nackerbatzeln... Sollte jemand dabei bis nach 10,AB3 123,2BA kommen, ist ein Rendez-vous mit Hirsch Albert nicht ausgeschlossen, aber doch recht unwahrscheinlich, wenn er wieder das Visayas-Pustelschwein verführt hat.

Schließlich und endlich soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass bei aller Location-Based-Euphoria es auch einige (Alpen-)rebellen gibt, die sich dem Mainstream verwehren und allen Versuchen, die aus ihrem Verhalten gewonnenen Geodaten, eine Abfuhr erteilen. Ob dies mit der Hühnerjagd oder mit dem Gefühl, gehörnt worden zu sein, oder beidem zusammenhängt, konnte von der Vogelkolonie nicht mit einem 95%-Konfidenzintervall ermittelt werden. Solange sich der arme M13 nicht mit diesem Hirsch anlegt...

Megaloceros giganteus (© Wikimedia Commons)

Mittwoch, 9. Mai 2012

Kattas Frizzante

Hartnäckig hält sich das Gerücht, die Vogelkolonie befände sich in direkter Nachbarschaft einer starken Alkoholquelle. Mitnichten, ihr Zeitgenossen. Ihr seid doch nur eifersüchtig ob der Tatsache, dass die Muse bei der Verteilung von Nektar und Ambrosia ein wenig, naja, sagen wir es mit einem Begriff aus der Statistik, "biased" ist. Dennoch, auch eine A. und ein B. genehmigen sich bisweilen einen Tropfen, um das Hamsterrad des Bloggens besser zu schmieren, oder auch mal einen Kattas Frizzante, um die Kehle zu ölen. Während der Durst anderswo... Apropos: Heimleserfrage: Wie nennt man eine exsikkierte Weintraube? (wir bitten um Lösungsvorschläge)

Die Vogelkolonie zeigt anderen Blogs, wo der Bartl den Most herholt.
Dabei kann es durchaus passieren, dass die Vogelkolonie ins Philosophieren gerät. Sein und Schein und Werden, Kommen und Gehen, ja, warum nicht, sinnieren wir heute mal über das "Kommen und Gehen". Nein, wir reden hier nicht über Personalfluktuation infolge fehlgeschlagenen Diversity-Managements. Wir sprechen von der Natur des Lebens, aber auch von der des Dahinscheidens. Herzerweichende Nachrichten erreichten kürzlich die Vogelkolonie, Entzückungsausrufe von A. waren vorprogrammiert.

IseGRIMM? Nie! Der Wolf im Schafspelz? Auch nicht. Das Lämmchen im Wolfspelz? © orf.at

(B. fragt A. an dieser Stelle leichtsinnig: "Wusstest du eigentlich, dass Füchse auch Vogeleier fressen???") 

(Gewisse Umstände erfordern nun, dass A. die Herrschaft über die Tastatur übernimmt, da B. aus der Vogelkolonie DEM Avengers-Todesblick, der nach dieser Fragestellung erfolgte, nicht unversehrt Stand hielt.)

Vor lauter Kindchenschemata möchte die Vogelkolonie ihren werten Lesern jedoch auch in Erinnerung rufen, dass Füchse intelligente Tiere sind. Der Beweis: Schon in frühen Lebenstagen scheißt Fuchs "Poldi" auf "Österreich". Der Name "Reine(c)ke" kommt eben nicht von Ungefähr.

Staatskünstler oder Nestbeschmutzer? © orf.at

Auch aus anderen Erdteilen, die hier eine faunische Botschaft unterhalten, flüsterten eilends angereiste Zugvögel (Sekretäre???) großartige Zeitung. Eine Kattastrophe, nein, ein Sonett in Katta-Strophen?

Zum großen Bedauern der Vogelkolonie musste auch einiger animalischer Zeitgenossen Ableben zur Kenntnis genommen werden. Den armen Dinosauriern gilt unsere ganze Empathie. Besorgt sieht sich die Vogelkolonie an dieser Stelle jedoch gezwungen, einige unangenehme Fragen aufzuwerfen:
  • Handelt es sich um eine Form des kollektiven Suizids, wenn eine ganze Gattung einen Klimawandel herbeifurzt?
  • Trägt die Vogelkolonie durch Verbreitung heißer Luft ebenfalls zur globalen Klimaerwärmung bei? Oder kann sie das auf "herzerwärmende Geschichten" schieben? Besteht die Chance, das begehrte Etikett "CO2-neutral" zu erlangen?
  • Wie verhält es sich mit heutigen Treibhausgas-Emittenten? War hier zuerst die Henne oder das Ei, bzw. zuerst die Kuh oder die Güllegrube?
  • Sind paläontologisch wertvolle Dinosaurier-Fundstätten die Vorläufer heutiger Tierfriedhöfe?
  • Betrifft das Gehen auch die Spezies Pelincosaurus nicolausi oder gelangt diese Art in den Status eines lebenden Fossils wie z.B. Verzetnithodon friederici? Oder wird dieser zum Nischenbewohner wie seine kleine Freundin  Rudaceps lauri?

Zu guter Letzt muss die Vogelkolonie diesen Beitrag zu einem raschen Ende bringen, da A. aus der Vogelkolonie mit dem Charakter einer hängengebliebenen Langspielplatte monoton krächzend (A. fragt B. an dieser Stelle mit hochgezogener Augenbraue: "Bitte wie machen Amseln?") die Titel "Moi, ist der herzig!", "Ist der süüüß!" und "Kann ich den haben?" von sich gibt. Schluss zu machen überlässt die Vogelkolonie hier einem Wesen, dem wohl eher der Name "Tus" zu verleihen gewesen wäre, da er mit Insekten wohl ebenso kurzen Prozess macht, wie die Vogelkolonie mit diesem Absatz.

© orf.at

Mittwoch, 2. Mai 2012

Alarm für Arktós 11

Von Braunbärkieberern, äh, der SOKO Ursus ohne Usus. Ihre Unterhaltung ist unser Job. EINS.
Beim Finale der internationalen "Trophée de l'Ourse" in Tirol, an dem der Italiener "M13", der rezente Star animalischer Medienberichterstattung, der "Karawankenbär", ein Kärnter mit fraglich windischen Wurzeln, und der Geist des bayrischen "JJ1" teilnehmen, wird auf den Gewinner des Wettbewerbs, M13, ein heimtückisches Zugs-Attentat verübt. Als kurz darauf ein zweiter Finalist Ziel eines Anschlags wird, sieht sich die SOKO mit einem komplexen Fall höchst aktueller Konflikte unter den Verfechtern von Akazien- und Sonnenblumenhonigbienenstöcken konfrontiert. Es geht um exotische Blütenpollen und Honigverschnitte, die "feindliche Übernahme" von Bienenstöcken durch Smoothies - und eben um Mord.
Da Kriminalisten und investigative Journalisten (wie die Bewohner der Vogelkolonie es sind) durchaus Parallelen aufzuweisen haben, ist es der Vogelkolonie ein Anliegen, einen zeitlichen Abriss der Ereignisse darzulegen. Begonnen hatte alles mit zwei Pfundskerlen, die ohne Furcht und Scheu die Staatsgrenze überschritten. Ihre Motive sind freilich fraglich: Handelte es sich um eine Einkaufstour? Flucht aus dem Steuerparadies? Oder hatten ihnen die Graubündner einen Bären aufgebunden? War einer von ihnen bereits "M13", ein militanter Tiroler, der die staatliche Zweiteilung Tirols nicht akzeptierte und daher Bienenstöcke, Skidoos,etc. sprengte? (Ob er das "Andreasch-Hofr-Lied" beherrscht, ist nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen nicht bekannt.)

Hierbei gilt es jedoch auch zu berücksichtigen, dass "M13" offenbar nicht nur mit einer Spur aus Sachbeschädigung, Einbruch und Diebstahl aktenkundig wurde. Wenige Tage später fügte er dem auch illegalen Grenzgang (ein Antrag auf Pendlerpauschale wäre wohl dreist!), und eventuell sogar Schlepperei hinzu. Zwei Brüder gehen einen Weg, möchte man sagen. Die Ambitionen der jungen Generation wurden jedoch jäh zerstört, da der Bruder von "M13", "M14" (wie unkreativ - das ist so wie 1. Straße - 2. Straße - 3. Straße etc. - DAMALS [!] hießen sie ja noch "Problembären" oder trugen zumindest geographische Namen wie "Ötscherbär"), einem Unfall zum Opfer fiel. Seiner leblosen Hülle wird ein Mausoleum (oder Bäroleum - enden Querulanten eigentlich in einem Queruleum?) gewidmet werden. Verhandlungen über ein Sequel "Nachts im Museum III - The Bozen Bear Behaving Badly" wurden bereits gestartet, sind jedoch dem Vernehmen nach noch nicht unterschriftsreif.

"M13" hingegen lieferte in diesem an Spannung kaum zu überbietenden Drama entscheidende Hinweise in einem anderen Kriminalfall und wird hierfür freilich eine Kronzeugenregelung beantragen, um seine finstere Lage noch umzumünzen. Ob "M13" in der benachbarten Schweiz bereits eine elektronische Fußfessel angelegt wurde (und er in der Eden-Bar den Tanzbär mimt), oder ob er sich dreist bei Foursquare registriert hat, ist gegenwärtig leider nicht bekannt; sein Standort wird laufend vom Bärenanwalt verfolgt. (Heimleserwarnung: Immer aufpassen, welche Informationen man ins Internet stellt!) Vielleicht handelt es sich dabei aber auch um den Notfallknopf einer Versicherung, der ihm von zwei im Nachbartal residierenden Ski fahrenden Werbeträgern aufgeschwatzt wurde. Damit auch die Enkerln noch sagen können: "Passt bestens auf Opi auf"...

Das ist bärig.

Montag, 30. April 2012

Game Speed: Faultier

Unter Umständen könnte in den letzten Wochen der Eindruck entstanden sein, die Vogelkolonie wäre eine Zusammenrottung von Faultieren. Dies ist jedoch maximal bedingt richtig, taxonomisch gesehen sogar völlig falsch. Ganz im Gegenteil, es zog die Kolonisten in fremde Gestade, und was an Animalischem dort nicht ausgemacht werden konnte, wurde im Rahmen facheinschlägiger Fortbildungen niet-, nagel- und dingfest gemacht. 

Dabei wurden Tonnen von Wissen angehäuft und ein ordentliches Maß an Sachverhalten aufgedeckt, äh, erhoben. Leider konnte jedoch die Zahl der Hilfskräfte nicht gesteigert werden, so dass die Vogelkolonie noch immer mit unzureichender Man-, äh, Birdpower auskommen muss. Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir einen dynamischen, verlässlichen, flexiblen, idealerweise polyglotten Sekretär mit Handschlagqualität, sicherem Auftreten und mehrjähriger Berufserfahrung. Zwei Bewerber musste die Vogelkolonie bedauerlicherweise bereits ablehnen: Der erste Bewerber bestach zwar durch die hohe Dynamik seines Agierens, konnte dann aber wegen seiner manischen Flatterhaftigkeit und der aus nicht zu verkennender Bipolarität resultierenden Erschöpfung den hohen Erwartungen nicht gerecht werden. Der zweite Kandidat (siehe Foto unten) zeigte sich leider eher unflexibel, und auch an seinen Sprachkenntnissen kamen der Vogelkolonie ernsthafte Zweifel auf.


Die Vogelkolonie brütet weiterhin über den eingesandten Lebensläufen, wenn sie nicht mit der Evaluation der Volkszählungen der Hasen und Krähen beschäftigt ist (letztere ist freilich aus der Sicht der Vogelkolonie vollinhaltlich zu verurteilen!)

Positiv hingegen bewertet die Vogelkolonie eine Art "Neighborhood Watch" unter gefiederten Freunden. Ob hier gedealt wird oder es verzweifelte Hausfrauen gibt, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden, ebensowenig, ob Nestschutz auch gegen Nestschmutz wirkt. Auf jeden Fall sieht die Vogelkolonie hier die Position des Gärtners ein wenig kritisch. Naja, Gärtner und Floristen - Ihre Blumenspezialisten, trällerte es im Radio...

In diesem Sinne verabschiedet sich die Vogelkolonie, auch von den australischen Webervögeln, mit einem artigen Hofknicks und freuen uns schon auf ein Weber-Grill-Mittagessen. Es gibt im Übrigen "aan Gummiodla"...